| Poesie des Aufblühens|


Der Frühling ist eine Jahreszeit des Neubeginns: Die Natur erwacht aus ihrem Winterschlaf, erste Blumen blühen auf, die Vögel zwitschern und auch wir spüren oft eine neue Energie. Der Frühling bringt nicht nur die Natur zum Erwachen, sondern auch unsere Kreativität.
Kein Wunder also, dass Dichterinnen und Dichter aller Zeiten sich vom Frühling inspirieren ließen. Frühlingsgedichte sind voller Leichtigkeit, Hoffnung und Lebendigkeit – genau das, was wir nach den grauen Wintermonaten brauchen.



Der Frühling als Neubeginn

Der Frühling steht in der Literatur oft für einen neuen Abschnitt. Die dunkle Jahreszeit liegt hinter uns, Licht und Leben kehren zurück. Oft wird der Frühling auch mit der Liebe verbunden.
So beschreibt Johann Wolfgang von Goethe in seinem „Mailied“ die Freude über das Erwachen der Natur:

Wie herrlich leuchtet
Mir die Natur!
Wie glänzt die Sonne!
Wie lacht die Flur!

Es dringen Blüten
Aus jedem Zweig
Und tausend Stimmen
Aus dem Gesträuch

Und Freud‘ und Wonne
Aus jeder Brust.
O Erd‘, o Sonne!
O Glück, o Lust!

O Lieb‘, o Liebe!
So golden schön,
Wie Morgenwolken
Auf jenen Höhn!

Du segnest herrlich
Das frische Feld,
Im Blütendampfe
Die volle Welt.

O Mädchen, Mädchen,
Wie lieb‘ ich dich!
Wie blickt dein Auge!
Wie liebst du mich!

So liebt die Lerche
Gesang und Luft,
Und Morgenblumen
Den Himmelsduft,

Wie ich dich liebe
Mit warmem Blut,
Die du mir Jugend
Und Freud‘ und Mut

Zu neuen Liedern
Und Tänzen gibst.
Sei ewig glücklich,
Wie du mich liebst!


L.O. 11a