
Immer mehr Schüler entscheiden sich bewusst dafür, das klassische Heft gegen ein Tablet einzutauschen – genauso, wie wir uns entschieden haben, die Schülerzeitung zu digitalisieren. Doch was bedeutet dieser Schritt für Schüler und Lehrer? Seit der
Corona-Pandemie wird auch die Nutzung von Mebis an unserem Gymnasium immer populärer. Die zunehmende Digitalisierung ermöglicht es den Schülern, schnell auf Materialien zuzugreifen und den Unterricht flexibler zu gestalten. Doch wie bei jeder Veränderung gibt es sowohl Vorteile als auch Herausforderungen, die mit der Nutzung von Tablets im Unterricht einhergehen.
Ablenkung als Hauptproblem
Einer der größten Nachteile der Tablet-Nutzung ist das Ablenkungspotenzial. Tablets sind nicht nur digitale Helfer, sondern auch kleine Computer – mit unzähligen Apps, Spielen und privaten Notizen. Das führt dazu, dass viele Schüler sich während des Unterrichts leicht ablenken lassen, sei es durch Spiele oder Mitteilungen. In sozialen Netzwerken tauchen immer wieder Beiträge auf, in denen Schüler zeigen, wie sie sich während des Unterrichts mit nicht relevanten Inhalten beschäftigen. Das beeinträchtigt nicht nur die Konzentration, sondern auch die schulischen Leistungen negativ. Einschränkungen und Filter im WLAN der Schule sollen den Zugang zu Internetseiten mit Ablenkungspotenzial erschweren.
Technische Pannen und hohe Kosten
Ein weiterer Nachteil sind technische Probleme, die den Unterricht stören können. Wenn das Tablet ausfällt – sei es wegen leerem Akku (das Gerät muss am Morgen vollständig geladen sein) oder eines technischen Defekts – ist der Schüler aufgeschmissen, da er nicht mehr digital mitschreiben oder auf seine Notizen zugreifen kann. Zudem kann der Lehrer in einem solchen Fall die Ergebnisse nicht überprüfen. Auch fehlerhafte Apps wie GoodNotes, die sich manchmal aufhängen, erschweren den reibungslosen Unterrichtsablauf. Ein weiteres Worst-Case-Szenario ist der Verlust von Daten, etwa wenn das Tablet kaputtgeht. Dies ist besonders problematisch, wenn wichtige Mitschriften oder Unterrichtszusammenfassungen verloren gehen. Daher ist es unabdingbar, regelmäßig Sicherungskopien anzufertigen.
Darüber hinaus sind die Anschaffungskosten für Tablets hoch, und nicht jede Familie kann oder möchte sich ein solches Gerät leisten. Allerdings werden seit Kurzem Familien bei der Anschaffung eines Geräts bezuschusst. Genauere Informationen hierzu erhaltet ihr über die Schule oder Schulleitung.
Vorteile für Unterricht und Umwelt
Trotz dieser Herausforderungen bietet die Nutzung von technischen Geräten im Unterricht auch zahlreiche Vorteile. Sie erleichtern den Unterricht und tragen gleichzeitig zum Umweltschutz bei. Da Lehrer weniger Kopien drucken müssen, wird eine große Menge Papier eingespart, was sowohl Kosten senkt als auch der Umwelt zugutekommt. Natürlich könnte man einwenden, dass für die Herstellung der elektronischen Geräte Ressourcen benötigt werden.
Ein weiterer Vorteil ist die ständige Verfügbarkeit von Unterrichtsmaterialien. Vergessene Hefte oder Bücher gehören der Vergangenheit an, da die Schüler alles digital auf ihrem Tablet gespeichert haben. Soweit die Schule digitale Bücher zur Verfügung stellt, sind diese jederzeit und überall abrufbar. Zudem ermöglicht das Tablet einen einfachen Zugriff auf Materialien über mehrere Jahre hinweg – so können Schüler auf ältere Unterrichtsinhalte zugreifen, was die Vorbereitung auf Prüfungen oder die Wiederholung von Themen erleichtert.
Nicht zuletzt trägt die Verwendung von Tablets dazu bei, den Unterricht für jüngere Jahrgangsstufen abwechslungsreicher und interaktiver zu gestalten. Mit Apps und Tools wie Kahoot können Lehrer den Unterricht spielerischer und dynamischer gestalten, was das Lernen nicht nur effektiver, sondern auch motivierender macht.
Fazit: Die Vorteile überwiegen
Wenn man die Vor- und Nachteile abwägt, überwiegen für mich die Vorteile der Tablet-Nutzung. Der ständige Zugriff auf Materialien und die vielen interaktiven Möglichkeiten bieten enorme Vorteile für die Vorbereitung und den Unterrichtsablauf. Dass Tablets immer mehr an Beliebtheit gewinnen, zeigt sich auch an unserem Gymnasium: Von 239 Schülern der Jahrgangsstufen 8 bis 12 nutzen bereits 64 ein Tablet als Heftersatz – das entspricht knapp 27 Prozent. Die Tendenz ist steigend.
R.B. (Q12)