
„Für Feuerwehr und Rettungskräfte war Silvester wieder der Hauptarbeitstag
– die Integrierte Leitstelle verzeichnete über 1000 Einsätze“,
so die Nürnberger Nachrichten am 1.1.2024.
Während wir damit beschäftigt sind, Feuerwerkskörper in die Luft zu jagen, stehen die Berufsfeuerwehren und auch die freiwilligen Feuerwehren vor einer intensiven Aufgabe:
Sie müssen zahlreiche Einsätze bewältigen, um bei den durch Feuerwerkskörper verursachten Unfällen und entstehenden Gefahren zu helfen.
Aber nicht nur in der Silvesternacht, sondern an allen 365 Tagen im Jahr ist die Feuerwehr auf Unterstützung freiwilliger Helfer angewiesen. Eine großartige Möglichkeit, sich darauf vorzubereiten, bietet die Jugendfeuerwehr. Ein inspirierendes Beispiel dafür ist die Jugendfeuerwehr Oberrimbach: Gegründet wurde diese im Jahr 2002 unter der Führung von Helmut Ebert. Mitmachen können Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren.
Weitere spannende Einblicke erfahren wir direkt von den Teilnehmern der Jungendfeuerwehr, die ich dankenswerterweise interviewen durfte.
Was ist das Ziel der Jugendfeuerwehr?
Das Ziel der Jugendfeuerwehr ist es, junge Menschen auf den aktiven Dienst in der Feuerwehr vorzubereiten und ihnen wichtige Taktiken für den Einsatz beizubringen. Dabei steht vor allem eine zentrale Botschaft im Fokus: Nur im Team lässt sich Großes erreichen. Somit fördert die Jugendfeuerwehr den Teamgeist und stärkt das Miteinander.
Wie viele Jugendliche sind aktuell bei Ihnen aktiv?
Elf Mitglieder, darunter sieben Mädchen und vier Jungen.
Welche Themen/Werte vermitteln Sie den Teilnehmern? Welche Regeln gelten für die Jugendfeuerwehr?
Die Jugendfeuerwehr vermittelt wichtige Werte wie Hilfsbereitschaft in Notlagen und zeigt, dass die Feuerwehr eine starke Zukunft hat. Dabei steht Teamarbeit stets im Mittelpunkt. Zu den grundlegenden Regeln gehören Pünktlichkeit und ein ausgewogenes Zusammenspiel aus Spaß und Ernsthaftigkeit, denn in der Zukunft geht es darum, Leben zu retten!
Wie oft ist Feuerwehrübung im Monat/in der Woche?
Etwa einmal im Monat findet eine Übung statt, ergänzt durch viele weitere spannende Treffen. Stehen Prüfungen wie der Jugendfeuerwehrkreistag oder die Jugendflamme an, wird auch intensiver trainiert, manchmal sogar eine ganze Woche lang.
Gibt es besondere Projekte bzw. Ausflüge, wenn ja, welche?
Um der aktiven Feuerwehr beizutreten, ist es erforderlich, die Modulare Truppausbildung (MTA, bekannt Grundausbildung, erfolgreich zu absolvieren und an der entsprechenden Prüfung teilzunehmen.
Ab wann darf man auf richtige Einsätze mit?
Ab einem Alter von 16 Jahren, nach Abschluss der Grundausbildung, ist es möglich, auf Einsätze mitzuwirken. Bis zum vollendeten 18. Lebensjahr dürfen jedoch Einsätze nur außerhalb des Gefahrenbereichs erfolgen.
Falls man sich bewerben möchte, was sollte man dafür mitbringen? Wie kommt man in die Jugendfeuerwehr?
Es ist wichtig, Teamfähigkeit und Offenheit mitzubringen. Zudem sollte man Freude an neuen Herausforderungen haben. Besondere staatliche Eigenschaften oder Qualifikationen sind dafür nicht erforderlich. Um der Jugendfeuerwehr beizutreten, kann man einfach dort anrufen oder direkt bei der Feuerwehr nachfragen. Auch Freunde oder Bekannte, die bereits in der Feuerwehr aktiv sind, stehen gerne für Informationen zur Verfügung.
Die Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr in Bayern ist beeindruckend hoch. Insgesamt gibt es rund
7.700 Feuerwehren in Bayern, die gemeinsam etwa 880.000 Mitglieder umfassen. Diese Zahl beinhaltet sowohl aktive Einsatzkräfte als auch
Mitglieder in Jugend- und Kinderfeuerwehren sowie passive Mitglieder in den Feuerwehrvereinen.
Von diesen Mitgliedern engagieren sich über 320.000 Personen aktiv im Einsatzdienst der Freiwilligen Feuerwehr, was die enorme Bereitschaft zur ehrenamtlichen Hilfeleistung in Bayern zeigt. Insbesondere die Jugendfeuerwehr spielt eine wichtige Rolle in der Nachwuchsgewinnung und umfasst etwa
50.000 Jugendliche, die sich auf den späteren aktiven Dienst vorbereiten.
Weitere Informationen findest du auf der Seite des Landesfeuerwehrverbands Bayern: Home – Landesfeuerwehrverband Bayern e.V.
Für alle, die sich nicht besonders für die Feuerwehr begeistern können, gibt es natürlich auch viele andere spannende Ehrenämter. Hier sind einige kurz vorgestellt:
Rotes Kreuz:
Wenn man sich für Erste Hilfe oder Medizin interessiert, ist das Rote Kreuz eine gute Option. Dort kann man lernen, wie man im Notfall hilft und bei coolen Aktionen wie Blutspendetagen mitmachen.
Naturschutzprogramme:
Wer gerne draußen ist und die Natur liebt, kann beispielsweise bei den Programmen der NABU oder dem BUND zum Erhalt der Natur mitmachen. Man kann bei Umweltprojekten mitwirken, Bäume pflanzen, Wälder säubern oder sich für den Schutz gefährdeter Tierarten einsetzen
Schüler-Mit-Verantwortung (SMV):
Die SMV bietet die Möglichkeit, sich direkt an der eigenen Schule einzubringen. Schüler können die Interessen ihrer Mitschüler vertreten, Veranstaltungen organisieren und das Schulleben aktiv mitgestalten.
Tafel:
Dort verteilt man Lebensmittel an Bedürftige, die es sich beispielsweise nicht leisten können. Durch solche Aktionen trägt man dazu bei, die Gemeinschaft zu stärken.
Nachhilfe:
Dabei hilft man anderen, meist jüngeren Schülern beim Lesen oder Lernen und fördert deshalb die Bildung und Chancengleichheit.
Jugendgruppen:
In Jugendzentren oder bei den Pfadfindern organisiert man Ausflüge oder Gruppenaktivitäten. In der Regel lernt man dabei Verantwortung zu übernehmen und lernt zusätzlich neue Leute kennen.
Tierheim/Tierschutzverein:
Für Tierfreunde gibt es die Gelegenheit, sich für das Tierwohl einzusetzen. Ob bei der Pflege oder der Vermittlung eines neuen Zuhauses von Tieren wird Engagement geschätzt.
Sportvereine:
Sie sind die perfekte Wahl für sportbegeisterte Schüler. Ob als Jugendtrainer oder bei der Organisation von Vereinsveranstaltungen. So wird Leidenschaft für Sport mit Verantwortung verbunden.
Das Freiwillige Soziale Schuljahr (FSSJ) in Bayern bietet zudem Schülerinnen und Schülern ab der 8. Jahrgangsstufe die Möglichkeit, sich ein Schuljahr lang ehrenamtlich in sozialen, kulturellen oder ökologischen Einsatzstellen zu engagieren. Die Teilnahme umfasst mindestens 80 Stunden
über das Schuljahr verteilt. Ziel ist es, praktische Erfahrungen zu sammeln, soziale Kompetenzen zu stärken und die Gemeinschaft zu unterstützen.
Schüler wählen eigenständig eine passende Einsatzstelle aus, in der sie regelmäßig tätig werden. Begleitet werden sie von festen Ansprechpersonen vor Ort. Am Ende erhalten die Teilnehmenden ein FSSJ-Zeugnis, das ihr Engagement bestätigt und bei Bewerbungen von Vorteil sein kann. Auch bei uns an der Schule (Herr Reus ist der Ansprechpartner hierfür) könnt ihr euch über das FSSJ informieren.
Weitere Informationen zum Ablauf und den Möglichkeiten gibt es auf der offiziellen Seite des FSSJ: freiwilliges-soziales-schuljahr.de
Ganz gleich, ob in der Schule, im Sport, in der Umwelt oder im sozialen Bereich: Es gibt für jeden Schüler das passende Ehrenamt, das sowohl der Gemeinschaft dient als auch persönliche Stärken fördert.
Man muss sich einfach trauen, mitzumachen im neuen Jahr!



Artikel von H.D.
Quellen:
Bild Feuerwehr: Privat- Marina Friedrich
Feuerwehr Oberrimbach: https://feuerwehr-oberrimbach.de/jugendfeuerwehr.html
Statistik Jugendfeuerwehr: https://jugendfeuerwehr.de/service/statistik/archiv-jahresstatistiken/
Ehrenämter: https://www.malteser.de/aware/engagement/schule-und-ehrenamt-tue-gutes-in-deiner-freizeit.html
NABU Bild: https://th.bing.com/th/id/OIP.BFBnS1byl2HX-cxXJwfJFgHaEt?rs=1&pid=ImgDetMain
Bild Rotes Kreuz: https://www.mainpost.de/storage/image/3/6/2/8/9068263_fancybox_1u-pup_5E5P4F.jpg
Bild Nachhilfe: https://th.bing.com/th/id/OIP.KVrXm9I_03qXjar2JCLZtwHaE8?w=260&h=180&c=7&r=0&o=5&dpr=1.3&pid=1.7