Perspektivwechsel

Unauffällig und unverzichtbar – Wer bin ich?

Ich stehe an der Wand des Schulflurs, unauffällig und doch unverzichtbar. Man schenkt mir nicht viel Beachtung, außer man benutzt mich, dies oft unbedacht, manchmal sogar falsch.

Jeden Tag rauschen die Schüler und Schülerinnen des Gymnasium Scheinfelds an mir vorbei, manche voller Gedanken an Hausaufgaben, Prüfungen oder den nächsten Pausen-Snack, andere vertieft in Gespräche über den neuesten Tratsch. Die Lehrer eilen zu ihrem Unterricht, manchmal ganz entspannt mit DVD in der Hand und manchmal in zügigen Schritten mit dem weißen Exen-Koffer. Am Nachmittag schieben dann die Reinigungsfachkräfte ihre Wägen an mir vorbei. Ab und zu kommt mir auch der Schulhund Brösel oder die inoffizielle Schulkatze zu Gesicht, die zwei mag ich besonders, da sie auf meiner Augenhöhe sind und nicht wie die anderen auf mich herabschauen.

Während all diese Menschen und Tiere die Schule besuchen, habe ich auch noch eine andere Perspektive. Ich bekomme nämlich all das, was sie nicht mehr für sinnvoll ansehen. Das sind meist Reste des Pausenbrots, Verpackungsmüll des Süßigkeitenautomaten oder unbrauchbare Papiere. Mit Hilfe meiner drei besten Freunde Papier, Plastik und Rest nehme ich all das auf. Doch manchmal müssen sich meine Freunde und ich sich ganz schön ärgern, denn zu oft landet zum Beispiel ein Apfelrest im Plastik, zerknüllte Arbeitsblätter im Rest oder der Kaugummi im Papier.

Papier: „Hey, ich wurde total aufwändig aus Bäumen hergestellt und kann wieder zu neuem Papier werden, wenn man mich richtig entsorgt! Aber Bro, da kommen auch immer so andere Stoffe zu mir, dann funktioniert das doch gar nicht mehr.“

Plastik: „Ja check, ich könnte auch recycelt werden, um neue Verpackungen zu schaffen. Aber stattdessen lande ich oft bei dir, Rest.“

Rest: „Tja, wenn ihr bei mir landet, kann ich euch leider nicht mehr retten. Dann seid ihr Schrott, denn ich werde verbrannt!“

Papier: „Oh Mist, wenn alle sich nur kurz Gedanken machen, würden vor dem Wegwerfen, könnte aus uns echt noch was werden.“

Mülltrennung ist wichtig. Wer richtig trennt, hilft unserer Umwelt – und macht meine Arbeit als Schulmülltonne einfacher. Also denkt das nächste Mal an mich und werft Papier in die Papiertonne, Plastik in den gelben Sack und alles, was nicht recycelt werden kann, in den Restmüll.

S.P. (Q12)

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